Die Theaterlandschaft ist großartig. Zu ihr zählt das Theater Dortmund ebenso wie das Roto Theater, das Schauspielhaus, das Hansa-Theater und das Theater im Depot. Dazu kommen noch die Naturbühne Hohensyburg, die Märchenbühne, die Aula am Ostwall, das Fritz-Henßler-Haus und natürlich das Kinder- und Jugendtheater im Westfalenpark.
In musikalischer Hinsicht genießt das Konzerthaus einen tollen Ruf, aber auch das FZW, das Musikfestival Juicy Beats und der Jazzclub domicil haben eine Strahlkraft auf das ganze Ruhrgebiet. Unsere Museen und Galerien, die Kinos, die stillgelegten Zechen, Kokereien und Hütten, die Kunst im öffentlichen Raum sowie die regelmäßig stattfindenden Kulturveranstaltungen machen Dortmund zu einer kulturellen Hochburg im Ruhrgebiet.
Mit meiner politischen Arbeit möchte ich dazu beitragen, dass diese kulturelle Vielfalt unserer Stadt erhalten bleibt und – im Idealfall – sogar weiter steigt. Ich wünsche mir, dass alle Kulturschaffenden in Dortmund ohne Wenn und Aber unterstützt werden. Und damit darf nicht nur die sogenannte Hochkultur gemeint sein. Gerade während der Pandemie haben wir gesehen, dass es unglaublich wichtig ist, die gesamte Kulturszene mit allen Mitteln zu unterstützen. Nur gemeinsam ist man stark: Daher freue ich mich sehr, dass die Stadt Dortmund auf unser Betreiben hin Fördergelder in Höhe von 10.000 Euro für die Vernetzung der freie Filmszene zur Verfügung gestellt hat.
Doch auch die Ausgehkultur in Dortmund und die Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche dürfen wir auf keinen Fall vergessen. Unabhängig von ihrer ethnischen und sozialen Herkunft brauchen Kinder die Möglichkeit, ihre Talente frei entfalten zu können. Darum setze ich mich für ein breites Angebot an kultureller Bildung ein.
Kulturelle Teilhabe
Die kulturelle Teilhabe möglichst vieler Menschen ist nicht nur ein essenzieller Bestandteil des sozialen Zusammenhalts in unserer Stadt, sondern auch unverzichtbarer Motor der Integration in unserer Gesellschaft. Nur, wer sich mit Kultur auseinandersetzt, erhält Zugang zu Traditionen und zur Geschichte einer Region und eines Landes. Darum ist es mir ein wichtiges Anliegen, alle Menschen – ganz gleich welchen Alters und welcher Herkunft – in Dortmund für unsere kulturellen Angebote zu begeistern.
Die Kulturbetriebe Dortmund sind seit 1995 ein Zusammenschluss der kommunalen kulturellen Angebote. Das Kulturbüro der Stadt ist Dienstleister für Kulturveranstaltungen und –projekte in der Stadt, es fördert und moderiert die Kulturinitiativen und Events. Die Stadt- und Landesbibliothek ist mit ihren zehn Filialen eine immens wichtige Einrichtung für Dortmund. Das Stadtarchiv kümmert sich um die Historie der Stadt, und im Dortmunder U gibt es Ausstellungen und Veranstaltungen aller Art. Das dort befindliche »Zentrum für Kunst und Kreativität« ist eine tolle Mischung aus Kreativwirtschaft, Bildung, Kultur, Forschung und Kunst.
Nicht zu vergessen sind unsere Museen – mit dem Naturkundemuseum, dem Museum am Ostwall, dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte, dem Deutschen Fußballmuseum und vielen weiteren Galerien haben wir in Dortmund eine einzigartige Museumskultur etabliert. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Und selbstverständlich müssen wir unsere Museen unterstützen und fördern. Eine großartige Sache ist jedes Mal die DEW21-Museumsnacht mit fast 500 Veranstaltungen an etwa 40 verschiedenen Orten in der Stadt.
Wir müssen politisch dazu bereit sein, beim Blick auf den gesamten Kulturbetrieb eingeschränkte und althergebrachte Sichtweisen zu überwinden und uns neuen Themen zu öffnen. Gleichzeitig müssen wir Kultureinrichtungen wie das Dietrich-Keuning-Haus in der Nordstadt fördern, um das generationenübergreifende Angebot zu sichern. Es ist diese Bandbreite, die mich an der Kulturpolitik so fasziniert und die diesen Bereich so lebendig macht.
Erinnerungskultur als wichtiger Gegenstand unserer gesellschaftlichen Wertevorstellung
Wir müssen uns eingestehen, dass unsere Demokratie ein hohes Gut ist, das allerdings immer mehr bedroht wird. Nicht nur die steigende Radikalität im rechtsextremen politischen Spektrum ist ein Problem. Auch die immer weiter sinkende Wahlbeteiligung delegitimiert unser politisches System und letzten Endes die Demokratie. Hier gilt es, mit großem Einsatz gegenzusteuern und klare Kante gegen Rechts zu zeigen.
Für mich bedeutet das, dass wir eine lebendige Erinnerungskultur brauchen. Dazu gehört, dass nie wieder Faschist:innen etwas zu sagen haben dürfen. Ein großes Anliegen ist mir aber auch, aktiv für eine interkulturelle Gesellschaft einzutreten und dass wir als Gesamtgesellschaft anerkennen, was Zuwander:innen bei uns leisten und was sie dafür aufgegeben haben. Deswegen habe ich mich dafür stark gemacht, dass wir ein Denkmal zu Ehren der Gastarbeiter:innen in Dortmund bekommen.
Bibliothek und Musikschule
Literatur ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur. Mir ist es daher ein Bedürfnis, dass die Stadt- und Landesbibliothek in Zukunft auch an Montagen geöffnet hat. Dazu bereiten wir in der Fraktion einen Haushaltsantrag vor. Die Kosten für unser Vorhaben belaufen sich auf 200.000 Euro. Wir müssen darüber nachdenken, wie wir die Bibliotheken von Morgen gestalten. Gut finde ich zum Beispiel das Konzept der »Dritten Orte« als Plätze des Zusammentreffens, die Menschen mehr Begegnungen mit Kultur bringen.
Schon 2021 wollten wir als Fraktion die Einführung einer Tarifbezahlung der Musikschullehrer:innen der städtischen Musikschule, haben im Rat aber keine Mehrheit für unseren Vorschlag gefunden. Das ist aus meiner Sicht besonders bitter, denn gut 100 Mitarbeiter:innen der Musikschule arbeiten als Honorarkräfte, die in den Schulferien oder bei Krankheit kein Geld verdienen. Diesen Missstand will ich gemeinsam mit meiner Fraktion besteigen. Gemeinsam mit ver.di sind wir der Überzeugung, dass hier prekäre Beschäftigungsverhältnisse herrschen. Diese wollen wir überwinden. Die Verwaltung hat nun eine Vorlage im Kulturausschuss eingebracht, die stufenweise eine Tarifierung ermöglichen soll. Aus meiner Sicht kann es nicht sein, dass die Stadt als öffentlicher Arbeitgeber solche Verhältnisse nicht nur hinnimmt, sondern sogar aktiv schafft.
Fördern auf der ganzen Linie
Ich bin der Überzeugung, dass wir die Förderung der Kultur sehr breit anlegen müssen. Wir dürfen keine Kultursparte vergessen. Ich möchte einige Beispiele dafür nennen. So unterstützen wir u.a. etwa den Speicher100 e.V. und das Theater im Depot.
Ein Zweig, der selten genannt wird, wenn es um das Thema Kultur geht, ist das Nachtleben. Die Pandemie hat die Nachtszene ebenso schwer getroffen wie andere Kulturschaffende. Um darauf aufmerksam zu machen, hat die Stadt Dortmund die Konferenz »Stadt nach Acht« im September 2022 nach Dortmund geholt. Auf vielen Panels wurden relevante Dinge rund um das Nachtleben angesprochen und rege diskutiert. Wichtig finde ich auch die enge Kooperation mit dem Nachtbeauftragten der Stadt Dortmund – vielen vielleicht besser bekannt als DJ Firestarter.
DJ-Nachwuchs in Dortmund fördern
Meiner Ansicht nach wird die Kunst des Plattenauflegens und Musikmachens deutlich unterschätzt. Die DJ-Nachwuchsförderung in Dortmund ist mir wichtig. Dieses Thema werde nicht aus den Augen verlieren: Mit dem Musik-Label »The Church Club Records« wollen wir in Dortmund eine nachhaltige Nachwuchsförderung vorantreiben. Sicher aber ist, dass wir die Tanz- und Clubkultur unbedingt bewahren müssen – besser noch: ausbauen!
Es ist wichtig, dass wir eng mit den Vertreter:innen der Szene zusammenarbeiten, wie zum Beispiel mit der Interessengemeinschaft Club- und Konzertkultur e.V. Wir wollen die Nachtszene fördern, indem wir Clubs als Kulturstätten anerkennen. Einen ersten Erfolg gibt es bereits zu vermelden: Die Sperrstunde wurde in Dortmund vorläufig ausgesetzt!