Kinder, Jugendliche und Familien sind unsere Zukunft. Eine Politik, die das nicht versteht, ist aus meiner Sicht auf dem Holzweg. Wir müssen Politik für Familien und ihren Nachwuchs machen, denn sie sind die natürliche Grundlage der menschlichen Gemeinschaft und stehen unter dem besonderen Schutz des Staates. Lippenbekenntnisse reichen hier nicht aus. Die Politik muss ihre Bedürfnisse ernst nehmen.

Kinder und Jugendliche möchten ihre Freizeit mit sinnvollen Dingen verbringen. Mit Sport, auf Spielplätzen, in Vereinen, Musikschulen und auf Stadtbauernhöfen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wir können uns noch so sehr wünschen, dass Kinder und Jugendliche ihre Freizeit sinnvoll nutzen – wenn aber die Angebote fehlen, dann wird es schwierig. Aus diesem Grund bin ich sehr dafür, dass wir konkrete Angebote machen.

Beim Spielplatz um die Ecke dürfen wir ebenso wenig sparen wie bei Kinder- und Erlebnisbauernhöfen, wo Stadtkinder das Landleben kennenlernen und erforschen können. Die Dortmunder Ballettschulen sind dabei genauso wichtig wie unsere Bolzplätze und Basketballcourts, von denen es bei weitem nicht genügend gibt. Unsere Parks, Flüsse und Seen sind nicht nur für Erwachsene Orte zum Atmen – gerade Kinder und Jugendliche brauchen Naherholungsgebiete, Grünflächen, Natur und Outdoor-Aktivitäten, um sich zu bewegen.

Mehr Teilhabe für Kinder und Jugendliche

Kinder, Jugendliche und Familien wollen sich einbringen und aktiv gestalten. Wir müssen nicht nur Politik für Kinder und Jugendliche machen – wir müssen versuchen, Kinder und Jugendliche (und auch ihre Eltern) für Politik zu begeistern! Ich möchte zeigen, dass »die Politik« kein abgeschottetes System ist, weswegen ich für alle Bürger:innen und damit auch für Kinder und Jugendliche ansprechbar bin. Heranwachsende müssen wissen, dass sie Einfluss nehmen können auf das, was um sie herum geschieht, sei es in der Schüler:innenvertretung, im Dortmunder Büro für Kinder- und Jugendinteressen, in Jugendparlamenten oder sogar im Kinder- und Jugendrat NRW. Idealerweise beginnt die Partizipation schon im Kindergarten, wo Kinder auf spielerische Weise lernen dürfen, dass sie teilhaben können an Entscheidungen, die ihren Alltag unmittelbar betreffen.

Unsere Kinder und Jugendlichen sollen Dortmund als Stadt erleben, die weltoffen und tolerant ist – und als Stadt, die sie mitgestalten dürfen. Bei uns in Dortmund gibt es eine gute Basis, auf der Kinder und Jugendliche partizipieren und mitentscheiden können. Im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie haben wir 2021 fraktionsübergreifend und gemeinsam mit den Sozialverbänden das Jugendamt damit beauftragt, ein ausführliches Beteiligungskonzept in der offenen Kinder- und Jugendarbeit zu erarbeiten, mit dem die Bedürfnisse und Wünsche junger Menschen in unserer Stadt zukünftig mehr gehört werden. Denn eine Politik, die auf Generationengerechtigkeit setzt, muss sich an den Anliegen und Interessen der Jüngsten in unserer Gesellschaft ausrichten und dafür sorgen, dass für diese Interessen auch ausreichend Geld vorhanden ist.

Das bedeutet aber nicht, dass wir damit genug getan hätten – im Gegenteil. Jetzt gilt es, das ausgearbeitete Vorhaben auch in die Realität umzusetzen. Konkret geht es dabei um Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche, sich zu beteiligen. Diese Möglichkeiten müssen inklusiv sein, vielfältig und niedrigschwellig, damit alle jungen Menschen in Dortmund in allen Ortsteilen und Stadtbezirken davon profitieren. Wir sind mit anderen Städten und Gemeinden in Kontakt, um von Best-Practice-Beispielen zu lernen um neue Konzepte der Kinder- und Jugendpartizipation auf Dortmund zu übertragen. Vor allem aber müssen wir begreifen, dass es sich bei der Aufgabe, jungen Menschen mehr Möglichkeiten zur Teilhabe zu geben, nicht um ein einmaliges Projekt handelt, sondern um einen Prozess, den wir immer wieder anpassen und an der Lebensrealität ausrichten müssen.

Raum für eSports und Digitalisierung

Aus meiner Erfahrung ist es absolut notwendig, über den Tellerrand hinaus zu denken und in der Kinder- und Jugendpolitik neue Wege zu gehen. Wir müssen viel flexibler werden und »out of the box« denken. Es reicht eben nicht mehr, alle paar Jahre einen neuen Spielplatz oder Bolzplatz zu bauen. Für viele Menschen ist das Internet zu einem wichtigen Ort geworden – erst recht für junge Menschen. Gerade sie verbringen zunehmend ihre Freizeit zunehmend im virtuellen Raum.

Aus diesem Grund müssen wir auch in diesem Segment etwas verändern und jungen Menschen ein Angebot machen. Und ein Anfang ist gemacht. Ich habe mit meiner Fraktion die Stadtverwaltung damit beauftragt die erste Dortmunder Stadtmeisterschaft im eSport zu entwickeln und zu organisieren. Im Oktober 2022 wird sie bereits stattfinden. Das Mitmachen ist von zuhause aus möglich oder vor Ort im Dietrich-Keuning-Haus. Die gute Nachricht lautet: Diese Meisterschaft wird ab sofort jedes Jahr stattfinden.

Wir müssen die Jugendkultur fördern

Das Dietrich-Keuning-Haus ist ein wirklich besonderer Ort, mitten in der lebendigen Nordstadt gelegen. Es ist eines der spartenreichsten und größten soziokulturellen Häuser seiner Art in ganz Nordrhein-Westfalen. Hier gibt es Theater, Filme, Tanz, Musicals, Festivals, Konzerte und jede Menge weiterer Kulturveranstaltungen. Als Fördervereinsvorsitzender des Dietrich-Keuning-Hauses bin ich für den Kinder- und Jugendbereich zuständig und arbeite daran, dass das Zirkusprojekt mit Kindern und Jugendlichen auch in Zukunft stattfinden wird.

Was wir ebenfalls nicht übersehen sollten: Die meisten Kinder und Jugendlichen lernen gern – vor allem auf spielerische Art und Weise. Aus diesem Grund müssen auch Institutionen wie etwa das »mondo mio! Kindermuseum« im Westfalenpark gefördert werden.

Für die FABIDO-Kitas unterstütze ich das Konzept zur Digitalisierung frühkindlicher Bildung. Ebenso gut finden ich den Vorschlag der Verwaltung, in Zukunft 60 Betreuungsplätze für städtische Mitarbeiter:innen in den Einrichtungen von FABIDO-Kitas zur Verfügung zu stellen. Die betriebliche Kinderbetreuung ist ein wichtiger Schritt, um die Vereinbarung von Familie und Beruf voranzutreiben. Darüber hinaus haben wir als SPD-Fraktion die Reform der Elternbeitragssatzung initiiert, die Familien mit geringem Einkommen und besonders Alleinerziehende unterstützt. So können bis zu 1.200 Familien finanziell entlastet werden.

Der Florianturm im Westfalenpark

Westfalenpark, Zoo und Co.

Die Nordstadt ist der kinderreichste Bezirk in Dortmund. Also brauchen wir auch Freizeitangebote, die sich direkt an unsere Kinder und Jugendlichen richten. 2021 und 2022 habe ich mich mit der Forderung durchsetzen können, in den Sommerferien den Zoo und Westfalenpark kostenfrei zugänglich zu machen - und zwar nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für Schüler:innen, Azubis, Studierende – unabhängig ihres Wohnortes. In der SPD-Fraktion prüfen wir aktuell, ob für diese Gruppe ein ganzjähriger freier Eintritt realisiert werden kann.

Ich freue mich übrigens sehr, dass der Robinsonspielplatz im Westfalenpark neu eingeweiht werden konnte. Nach einjähriger Umbauzeit wartet der Spielplatz, der schon vorher sehr beliebt war, jetzt mit neuen, tollen Spielelementen auf – für Kinder und Jugendliche in allen Altersgruppen. Damit treibt die Stadt das »Aktionskonzept für Kinder im Park« voran.

Integration und Vielfalt

Es ist gar nicht unbedingt mein eigener Migrationshintergrund, der das Thema Integrationspolitik für mich so spannend macht. In Städten wie Dortmund zeigt sich vielerorts, dass wir uns noch viel mehr anstrengen müssen, alle Menschen in unsere Gesellschaft zu integrieren.

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