In Städten wie Dortmund zeigt sich, dass eine gute Integrationspolitik notwendig und unentbehrlich ist. Soziale Teilhabe ist für mich kein abstrakter Begriff. Ganz besonders bemühen müssen wir uns um den schwächsten Teil unserer Gesellschaft, um Kinder und Jugendliche, die vor Krieg, Leid und Not geflohen sind und unsere Sprache noch nicht sprechen.

Auch, wenn es abgegriffen klingt: Integration beginnt vor der eigenen Haustür. Daran sollten wir alle denken. Aber, so könnte man fragen, was soll dann die Politik bewirken? Was sollen Volksvertreter:innen tun, wenn ein Teil der Gesellschaft nicht in das gemeinschaftliche Leben integriert wird? Wenn ein Teil der Gesellschaft denkt, dass Menschen aus anderen Ländern und Kulturen kein Aufenthaltsrecht bei uns haben? Wie reagieren wir, und auch das ist Teil der Realität, wenn sich eine Gruppe von Menschen nicht integrieren lassen möchte?

Meine Antwort auf diese Fragen, meine tiefste Überzeugung lautet: Wir Politiker:innen müssen zuallererst Flagge zeigen. Flagge gegen alles, was aus der rechtsextremen, rassistischen Ecke kommt, denn diese Ecke ist der Nährboden für ein Klima, in dem Migration, Integration und Inklusion nicht stattfinden können. Doch wir brauchen sowohl Migration als auch Integration und Inklusion dringend, damit unser Dortmund eine weltoffene, eine tolerante Stadt bleibt und wir uns eine kulturelle Vielfalt bewahren.

Aus diesem Grund setze ich mich vehement dafür ein, dass interkulturelle Vereine bei uns gefördert werden – und zwar sowohl institutionell als auch personell. Auf Betreiben der SPD wurden die Mittel für den Integrationsrat enorm aufgestockt, von 16.000 Euro vorher auf nun 200.000 Euro. Nicht zuletzt dadurch ist es möglich gewesen, viele Projekte zu fördern, wie zum Beispiel das 0+1 Festival für Diversität und Komplexität, das im Oktober 2022 unter der Regie des Teams Bildungswerk Vielfalt stattgefunden hat. Dabei waren die Besucher:innen zu Vorträgen, Lesungen, Diskussionen und Konzerten eingeladen.

Dortmund, eine Stadt der Einwanderung

Schon während des Mittelalters war Dortmund ein Standort, der von der Einwanderung gelebt hat, und der Zuzug erhöhte sich noch einmal enorm, als die Industrialisierung einsetzte. Viele Menschen, die neu hierherkamen, waren aus Polen, sie sprachen eine andere Sprache und praktizierten den Katholizismus. Und oft auch nach strengeren Regeln, als es üblich gewesen war. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen viele Vertriebene und Flüchtlinge zu uns nach Dortmund. In jüngerer Vergangenheit sind dann sogenannte Gastarbeiter:innen sowie Menschen, die vor den Kriegen in Syrien und in der Ukraine fliehen, zu uns gekommen.

Wir wollen und brauchen auch weiterhin Zuzug, in einigen Branchen herrscht bereits ein akuter Mangel an Fachkräften. Viele Betriebe wissen nicht, wer die anfallende Arbeit erledigen soll.

Doch das darf nicht der einzige Grund sein, Menschen aus anderen Regionen der Welt in Dortmund willkommen zu heißen. Ich möchte, dass Menschlichkeit und Solidarität unsere Leitmotive sind, dass wir Menschen aufnehmen, die vor Krieg und bitterer Armut geflohen sind und die bei uns eine neue Heimat suchen. Ohne diese Eigenschaften wäre unser Land, wäre unsere Stadt ein kalter, unfreundlicher Ort. Dabei darf es keine Rolle spielen, woher die Geflüchteten kommen, welcher religiösen Weltanschauung sie angehören oder wie ihre Hautfarbe ist. Wichtig ist dabei stets, dass wir allen Menschen eine Integration in unsere Gesellschaft ermöglichen müssen, bei der sie ihre Identität wahren können.

Gegen Rassismus, Racial Profiling und Rechtsextremismus

Ich verabscheue Rassenwahn, Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus und bin als Mitglied im stadtübergreifenden Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus tätig. Weil wir aber auch sichtbare Zeichen brauchen im Kampf gegen rechtes und völkisches Gedankengut, habe ich gemeinsam mit meiner Fraktion bei der Stadtverwaltung durchgesetzt, dass das N-Wort und das Z-Wort nicht mehr genutzt werden dürfen. Außerdem habe ich einen Antrag zur Errichtung eines Denkmals für sogenannte Gastarbeiter:innen eingereicht, der ebenfalls mit einer breiten Mehrheit angenommen worden und bereits im Realisierungsprozess ist. Mir persönlich waren die Anträge eine Herzensangelegenheit.

Und noch eine Sache, bei der wir alle den Finger in die Wunde legen müssen: Es geht um das sogenannte Racial Profiling. Wir alle erinnern uns an das polizeiliche Vorgehen im Fall Mouhamed Lamine Dramé in der Nordstadt. So etwas darf nie wieder geschehen! So wichtig unsere Polizei auch ist, so unumgänglich ist es auch, dass wir einen kritischen Blick auf polizeiliches Vorgehen werfen. Und Racial Profiling ist eine klar diskriminierende und stereotype Maßnahme, weswegen diese Maßnahme verboten werden muss. Als ersten Schritt fordere ich eine unabhängige Stelle, die das polizeiliche Vorgehen kontrolliert.

Weil mich das Thema Racial Profiling sehr bewegt und besorgt, ist es mir ein besonderes Anliegen, dass wir uns als Gesellschaft dagegen wehren. Jeder Mensch, der damit negative Erfahrungen gemacht hat oder jemanden kennt, der Opfer solcher diskriminierenden Vorgehensweisen ist, kann sich vertrauensvoll an mich wenden. Das betrifft nicht nur Vorgänge der Polizei, sondern auch von öffentlichen städtischen Stellen wie Ämtern etc. Übrigens können sich alle Bürger:innen immer gern an mich wenden, wenn es Probleme mit diesen Ämtern und Stellen gibt.

Mein persönlicher Einsatz

Bevor ich in den Rat der Stadt Dortmund gewählt worden bin, habe ich den Aufbau des Essener VielRespektZentrum begleitet. Das VielRespektZentrum setzt sich mit einem interkulturellen und intergenerationalen Team für eine offene Gesellschaft ein, führt verschiedene Projekte durch und bietet einen Treffpunkt als »Dritter Ort«. Außerdem habe ich intensiven Kontakt und Austausch mit diversen Migrantenselbstorganisationen und Jugendvereinen.

Kultur

In meiner Rolle als kulturpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion und Mitglied des Kulturausschusses, ist es mir wichtig, dass die Menschen in unserer Stadt einen besseren Zugang zu den kulturellen Angeboten bekommen.

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