In diesem Jahr wurden zwei junge Künstler in der Sparte »Architektur und Städtebau« mit dem Förderpreis der Stadt Dortmund ausgezeichnet. Die Gewinner teilen sich das Preisgeld und wurden von einer Jury unter dem Vorsitz von Stadtrat Ludger Wilde am 26. August 2022 ausgewählt, an der auch ich als Juror teilgenommen habe.  

Die Preisträger werden von der Jury als baukünstlerische Persönlichkeiten gesehen, die in vielfältigen Kontexten und mit zukunftsfähigen Perspektiven an Architektur und Städtebau denken. Sie zeigen laut Jury jeweils eine architektonische und künstlerische Haltung, die dazu beitragen kann, Architektur und Städtebau menschlicher, sozialer und ökologisch sinnvoller zu gestalten.

Der Förderpreis wurde am 11. Dezember 2022 in einer Feierstunde von Oberbürgermeister Thomas Westphal im Baukunstarchiv NRW verliehen. Die Gewinner freuten sich sehr über die Auszeichnung.

Jonathan Schmalöer

Jonathan Schmalöer, der 1991 in Dortmund geboren wurde, wurde von der Jury als ein jungen Architekt beschrieben, der einen Blick für zukünftige Themen hat. Im Vordergrund seiner Arbeit steht ein ökologisches und gesellschaftliches Bewusstsein, das sich gegen die Wegwerfmentalität wendet.

Seine architektonischen Entwürfe zeigen einen sensiblen Umgang mit vorhandenen städtischen Strukturen und dem baulichen Bestand. Seine Arbeit setzt das Erzählerische in den Vordergrund und bedient sich der Mittel der Sprache und der Fotografie.

Die Jury sagte, dass mit Jonathan Schmalöer eine Persönlichkeit gewürdigt wird, die immer wieder aufs Neue kritisch und produktiv architektonische Bedingungen, Prozesse, die eigene Rolle und die politischen und sozialen Möglichkeiten hinterfragt.

Der Architekt ist seit diesem Jahr Mitarbeiter bei LuFo Raumgestaltung an der RWTH Aachen und hat Architektur in Aachen und Graz studiert.

Philipp Valente

Philipp Valante, der ebenfalls 1991 in Dortmund geboren wurde, wurde von der Jury als jemand beschrieben, der einen sensiblen, ortbezogenen und ästhetischen sowie nachhaltigen Anspruch an Architektur hat. Er studierte Architektur in München, Tokio, Dortmund und Lissabon und gründete 2013 das Büro »Less Plus« in Dortmund, das er mittlerweile gemeinsam mit seinem Partner an den Standorten Dortmund und Bottrop leitet.

Von städtebaulichen Maßstäben, wie beispielsweise der Entwicklung der Zeche Crone in Dortmund, bis hin zu kleinmaßstäblichen Objekten, wie beispielsweise der Kunstinstallation am Schölzbach Dorsten, entwirft er immer mit Gespür für den jeweiligen Ort und für die Region des Ruhrgebiets.

Er zeichnet sich durch eine künstlerische Haltung aus, die sich nicht nur in Darstellung und Materialästhetik seiner architektonischen Arbeiten zeigt, sondern sich vor allem in seinen künstlerischen Projekten widerspiegelt. Zudem veröffentlicht er viele Artikel, die sein starkes Interesse an der theoretischen Auseinandersetzung mit Architektur und Raum zeigen.

Diesen Beitrag teilen